Haartransplantation
Endlich volleres Haar
- Behandlungszeit: 6 – 8 Stunden
- Betäubung: Örtliche Betäubung
- Aufenthalt: Ambulant
- Arbeitsfähig: nach 1 Woche
- Technik: FUE-Methode
Häufig beginnen die ersten kahlen Stellen mit Geheimratsecken oder einer kreisrunden Stelle auf dem Kopf. Bei Männern und Frauen zeigen sich jeweils typische Muster, jedoch gibt es auch Fälle von plötzlichem Haarausfall.
Unser Team hat mehr als 10 Jahre Erfahrung auf dem Gebiet der Haartransplantation vorzuweisen.
Haartransplantation kurz und knapp:
Vor der Operation:
- 5 Tage lang Empfängerareal mit Bepanthensalbe pflegen
- Keine blutverdünnenden Medikamente (z.B. Aspirin)
- Vorbereitung mit Hydrafacial Hair Treatment (Keravive)
Operation:
- Dauer ca. 6-8 Stunden (mit Pause dazwischen)
- Örtliche Betäubung
Nach der Operation:
- 72h Haare nicht waschen (Transplantate nach 1 Woche)
- Empfängerstelle mit Thermalwasser pflegen
- Spenderstelle mit Bepanthensalbe pflegen
- Nicht auf den Transplantaten schlafen
- Vorsicht mit Kleidung
- 1 Woche Urlaub einplanen
- Endgültiges Ergebnis nach ca. 12 Monaten
Formen des Haarausfalls
Jeder Mensch verliert täglich bis zu 100 Haare, die sich in Bürsten, an der Kleidung oder dem Kopfkissen wiederfinden. Bei einem erhöhten Haarausfall kommt es bereits nach wenigen Wochen zur sichtbaren Ausdünnung oder Entstehung von kahlen Stellen.
Als wichtigstes Einsatzgebiet der Haarverpflanzung gilt der hormonell bedingte Haarausfall (androgenetische Alopezie). Hier spielt das Hormon Dihydrotestosteron (DHT) die entscheidende Rolle. Die Haarwurzeln reagieren überempfindlich auf DHT und fallen vorzeitig aus. Diese Überempfindlichkeit wird in den Genen angelegt. Bei Männern bleibt im Extremfall nur ein Haarkranz am Hinterkopf erhalten. Die dort wachsenden Haare fallen auch unter DHT-Einfluss nicht aus ("DHT-resistente Haarwurzeln"). Bei Frauen entsteht keine Glatze. Hier dünnen die Haare eher insgesamt aus.
Haarausfall bei Männern
Häufig beginnt es bei Männern mit Geheimratsecken, die immer weiter voranschreiten. Zusätzlich setzt der Haarausfall im sogenannten Vertex-Bereich ein, wodurch sich eine Tonsur ausbilden kann. Ohne Behandlung schreitet der Haarausfall weiter voran, was häufig dazu führt, dass die betroffenen Stellen sich miteinander verbinden.
Haarausfall bei Frauen
Der Haarausfall bei Frauen startet anders als bei Männern häufig mit einer Ausdünnung des Mittelscheitels. Am Anfang fallen meist nur vereinzelt Haare aus, bis es zu einer sichtbaren Ausdünnung des Mittelscheitels, der Schläfen und schließlich des gesamten Haupthaares kommt. Häufig starte der Haarausfall bei Frauen etwa im 4. Lebensjahrzent und geht mit dem Einsetzen der Menopause einher. Östrogen schützt Frauen vor dem Haarausfall, zumindest bis der Östrogenspiegel Veränderungen unterworfen ist (Schwangerschaft, Wechseljahre, etc.).
Hormonelle Veränderungen sind häufig der Auslöser für den Haarausfall, z.B. das Absetzen der Pille, Schwangerschaft, Geburt, Schilddrüsenerkrankung oder die Wechseljahre.
Medikamentöse Behandlung des Haarausfalls
Beim hormonell bedingten Haarausfall kann zunächst ein medikamentöser Therapieversuch unternommen werden. Hierzu stehen verschiedene Präparate zur Verfügung. Viele Patienten entscheiden sich wegen möglicher Nebenwirkungen gegen eine medikamentöse Behandlung. Bei Frauen stehen hier hormonhaltige Präparate im Vordergrund. Bei Männern können Medikamente in der Regel nur verhindern, dass der Haarverlust weiter fortschreitet. Bei Interesse an einer medikamentösen Behandlung empfehlen wir einen Dermatologen anzusprechen, der sich auf Haarausfall spezialisiert hat. Wir bieten in der Schlosspraxis Brühl keine medikamentösen Behandlungen von Haarausfall an.
Welche Methoden der Haartransplantation gibt es?
Minimalinvasive Technik: FUE
Bei der FUE-Methode (Follicular Unit Extraction) werden einzelne Einheiten, ohne großen Schnitt, in örtlicher Betäubung entnommen. Die FUE-Methode ist im Vergleich zur FUT-Technik deutlich aufwendiger und zeitintensiver, da jede Haarwurzel einzeln mit einem speziellen Instrument entnommen werden muss. Nach der Entnahme werden die Haarfollikel in einer Schale mit kühler Kochsalzlösung gelagert bis sie wieder eingesetzt werden. Dabei werden die Transplantate (Grafts) sortiert, je nachdem ob sie 1, 2, 3 oder mehr Haarfollikel enthalten. Dies ist für das spätere Einsetzen der Grafts wichtig um ein besonders natürliches Ergebnis zu erreichen.
Die moderne, minimalinvasive FUE-Methode ist unserer Meinung nach das beste Verfahren zur Durchführung einer Haartransplantation.
Konventionelle Technik: Follicular Unit Transplantation (FUT) / Streifentechnik
Bei der FUT-Methode wird ein meist 1-2 cm breiter Hautstreifen am Hinterkopf in örtlicher Betäubung entnommen. Aus diesem Hautstreifen werden dann die einzelnen Follikulären Einheiten oder sogar Haarfollikel herausgelöst. Vorteil dieser Technik ist, dass sie schneller geht als die FUE-Methode. Dem gegenüber stehen jedoch ein paar Nachteile. Die Narbe kann verbreitert ausheilen und starke kosmetische Einschränkungen beim Sport, Frisörbesuch oder Partnerschaft mit sich bringen. Zudem kann es durch die Verletzung des Hautstreifens dazu kommen, dass umliegende Haarfollikel geschädigt werden und die Haardichte abnimmt.
Ein großer Kritikpunkt der FUT-Methode ist, dass vor Entnahme des Hautstreifens nicht geplant werden kann wieviele Follikuläre Einheiten nach der Aufbereitung zur Verfügung stehen. Zudem sind große Transplantat-Mengen (2000-3000 grafts) nur möglich wenn ein breiter Streifen entnommen wird, was sich wiederum negativ auf die Narbe auswirkt.
Ablauf einer Haartransplantation
Die Haartransplantation gliedert sich in 3 Schritte:
- Entnahme der Follikulären Einheiten (FE) in örtlicher Betäubung
- Zwischenlagerung und Aufbereitung der FE
- Einsetzen der FE
Die gewonnenen Haarwurzelgrüppchen lagern bis zum nächsten Schritt in gekühlter Nährlösung. Sie sollen nun in winzigen Öffnungen in der Haut ihren neuen Platz finden. Diese Öffnungen werden entweder mit einem Mikrobohrer (Holes-Technik) oder mit einem winzigen Messer (Slit-Technik) erzeugt. Die Dichte und die spätere Haarwuchsrichtung wird somit festgelegt. Hierbei wird zudem auf eine so genannte "randomisierte Verteilung" der Öffnungen geachtet. Das bedeutet, dass die verpflanzten Haare nicht einfach nebeneinander setzen, weil das einen Perlenketteneffekt erzeugen könnte. Vielmehr werden die Haare unregelmäßig nach vorne und hinten versetzt ein und erzeugen so eine natürliche Anordnung.
Vorbereitung der Haartransplantation mit Hydrafacial Keravive Hair
Hydrafacial ist das weltweit bekannteste System zur Gesichtsreinigung und Pflege mit hochwertigen Substanzen. Hierbei gibt es auch ein spezielles Programm zur Behandlung der Kopfhaut. Ihre Kopfhaut wird gereinigt, gepeelt und mit hochwertigen Nährstoffen gesorgt. Hierdurch wird Ihre Kopfhaut ideal auf die bevorstehende Operation vorbereitet. Zusätzlich erhalten Sie für den Heimgebrauch ein Kreative Peptid-Complex Spray für Ihre Kopfhaut.
Komplikationen bei einer Haartransplantation
Glücklicherweise ist die Haartransplantation ein komplikationsarmer Eingriff. Zu häufigen Nebenwirkungen zählen Schwellungen, Rötungen und Gefühlsstörungen, die sich innerhalb der ersten Tage bis Wochen zurückbilden. Kleine Krusten, besonders auf den Entnahmestellen lösen sich nach 7-14 Tagen durch regelmäßiges Waschen mit einem milden Shampoo (z.B. Baby-Shampoo).
Was kostet eine Haartransplantation
Die genauen Kosten richten sich nach dem Umfang der Haartransplantation, insbesondere wie viele Grafts/ Einheiten eingesetzt werden. Pauschalpreise sind uns leider untersagt, daher empfehlen wir Ihnen einen persönlichen Beratungstermin zu vereinbaren oder uns vorher unverbindlich eine Fotoanfrage zu schicken. Üblicherweise liegen die Gesamtkosten für eine Haartransplantation zwischen 6.000 und 8.000 €.
Ursprünge der Haartransplantation
Die Haartransplantation wurde in den 1930er Jahren in Japan begründet. Anfänglich wurden einzelne Haut-Haarinseln mit einer Biopsiestanze entfernt und im Empfängergebiet eingesetzt. Durch die 3-4mm großen Stanzen entstanden störende Narben, so dass daraufhin ebenfalls in Japan in den 1940 er Jahren begonnen wurde Hautstreifen (Strip oder FUT-Methode) zu entnehmen. DIese Technik wurde sehr lange praktiziert bis 1988 die Einzelhaarentnahme (Follicle Unit Extraction - FUE), damals noch mittels Nadel, in Japan beschrieben wurde. Ab Mitte der 1990 er Jahre wurde erst begonnen die Transplantate in einzelne Follikuläre Einheiten aufzuteilen.
Glossar Haartransplantation
Haarfollikel: kleinste menschliche Organ, das nur ein einzelnes Haar produziert
Follikuläre Einheit: Verbund von 1-5 Haarfollikeln, produziert die entsprechende Anzahl von Haaren
Graft: englisch für Transplantat, sagt nichts über die Anzahl der Haarfollikel und somit produzierten Haare aus
Haardichte: Anzahl der Haare pro cm2
Follikuläre Dichte: Anzahl der Follikulären Einheiten pro cm2
Anwuchsrate: Angewachsene Haare nach einer Transplantation im Verhältnis zur Gesamtzahl transplantierter Haare