Bild eines Dekolleté zur Darstellung einer Kapselfibrose nach einer Brustvergrößerung

Kapselfibrose bei Brustimplantaten

Was ist eine Kapselfibrose?

Eine Kapselfibrose (oder Kapselkontraktur) ist eine der häufigsten Komplikationen nach einer Brustvergrößerung mit Silikonmplantaten. Nachdem die Implantate bei der Vergrößerung eingesetzt werden baut der Körper eine feine innere Kapsel um die Implantate herum. Diese Kapsel hält die Implantate an der richtigen Stelle und verhindert ein unerwünschtes Verrutschen der Silikonimplantate.

Im weiteren Verlauf kann es zu einer Verdickung und Aushärtung der Kapsel kommen. Dann sprechen wir von einer Kapselfibrose. Unbehandelt schrumpft die Kapsel und führt zu einer sichtbaren Verformung des Implantates und Verhärtung der Brust.

Nicht nur das Implantat und die Kapsel verändern sich über 15 Jahre hinweg, der ganze Körper durchläuft Veränderungen wodurch häufig eine Anpassung nach 15 – 20 Jahren sinnvoll ist.

Grad der Kapselfibrose nach Baker

  • Grad I: Weiche Konsistenz, keine Beschwerden
  • Grad II: leicht verhärtete Kapsel, keine äußerlich sichtbare Veränderung
  • Grad III: Verhärtung der Brust mit sichtbarer Verformung
  • Grad IV: starke Verhärtung der Brust mit begleitenden Schmerzen

Wie häufig bildet sich eine Kapselfibrose?

Grundsätzlich kann sich eine Kapselfibrose zu jedem Zeitpunkt nach dem Einsetzen eines Silikonimplantates bilden und es kann nur eine oder auch beide Brüste betreffen. Wir unterscheiden eine frühzeitige Kapselfibrose innerhalb des 1. Jahres nach Einbringen eines Implantates und eine späte Kapselfibrose. Die Angaben über die Häufigkeit der Bildung einer Kapselfibrose variieren sehr stark von <1% bis über 20%. Dabei spielt unter anderem die Lage der Implantate eine wichtige Rolle, also ob diese auf oder unter dem Muskel liegen und welche Art von Brustimplantaten verwendet wurden. Wenn die Implantate unter dem Brustmuskel liegen, ist das Risiko der Entstehung einer Kapselfibrose deutlich geringer.

Leider machen sich nicht alle Implantathersteller die Mühe einer kontrollierten Nachbeobachtung zur Ermittlung der Häufigkeit einer Kapselfibrose. Für Motiva Implantate haben wir sehr aktuelle Ergebnisse einer weltweiten Nachbeobachtung. In dieser Nachuntersuchung an über 5.800 Frauen konnte ein Kapsefibroserisiko <1% innerhalb der ersten 9 Jahre nachgewiesen werden.

Wie erkenne ich eine Kapselfibrose?

Wenn Frauen Jahre nach einer Brustvergrößerung eine Veränderung an einer oder beiden Brüsten bemerken, sind sie häufig verunsichert. Wir bieten unseren Patientinnen grundsätzlich jährlich eine Kontrolluntersuchung an. Diese kann alternativ auch beim Gynäkologen durchgeführt werden. Wenn Sie eine Veränderung, z.B. Druckgefühl, Schmerzen oder eine Verhärtung bemerken, vereinbaren Sie gerne einen Termin bei uns zur Beurteilung, ob eine Kapselfibrose vorliegt.

Zusätzlich empfehlen wir Ihnen eine Ultraschalluntersuchung der Brust durchführen zu lassen. Durch unsere langjährige Kooperation mit dem Brustzentrum des Marienhospital Brühl stellen wir gerne eine Verbindung für Sie zu den gynäkologischen Kollegen her. Natürlich können Sie diese Untersuchung auch bei Ihrem Gynäkologen durchführen lassen. Fragen Sie ihn vorab bitte, ob er oder sie Erfahrung mit der Beurteilung von Brustimplantaten hat.

Neben dem Abtasten der Brust hilft die Ultraschall-Untersuchung um eine Kapselfibrose sicher zu erkennen.

Wie gefährlich ist eine Kapselfibrose?

Die Kapselfibrose ist grundsätzlich keine gefährliche Erkrankung. Die verstärkte Abkapselung des Implantates führt zu einer sichtbaren Veränderung der Brust und verursacht langfristig im 4. Stadium Schmerzen. Daher ist ein Wechsel der betroffenen Implantate unter geplanten Bedingungen zu empfehlen.

Kann sich eine Kapselfibrose ohne Behandlung zurückbilden?

Eine Kapselfibrose bedeutet, dass das Kapselgewebe durch Bindegewebe verstärkt wird und dadurch dicker und fester wird. Aus unserer Erfahrung heraus kann eine Kapselfibrose in einem Stadium (nach Baker, siehe oben) stagnieren, jedoch nicht wieder auflösen. Daher sollte genau geprüft werden in welchem Stadium sich die Kapselfibrose befindet, um zu entscheiden ob eine Behandlung erforderlich ist oder nicht.

Wie wird eine Kapselfibrose behandelt?

Im Falle einer Kapselfibrose dritten oder vierten Grades sollte mittelfristig eine Operation in Betracht gezogen werden. Bei dieser Operation wird die verhärtete Kapsel entweder nur gespalten (Kapsulotomie) oder die verhärtete Kapsel wird entfernt (Kapsulektomie). Bei beiden Varianten wird zudem ein neues Implantat eingesetzt. Die entfernten Anteile der Kapsel sollten feingewerblich (histologisch) untersucht werden. In diesen Untersuchungen können häufig chronische Entzündungsprozesse nachgewiesen werden.

Selten werden exakt die gleichen Implantate wieder eingesetzt, denn häufig ändern sich der Körper oder auch die Wünsche der Patientin seit der Erstoperation. Daher sollte vor einer Kapselfibrose-Operation genau überlegt werden, wie das Ergebnis nach der Operation sein soll.

Wie läuft ein Implantatwechsel in der Schlosspraxis Brühl ab?

Wenn sie die Befürchtung haben oder anhand einer Ultraschalluntersuchung der Verdacht besteht, dass Sie eine Kapselfibrose haben, kontaktieren Sie uns gerne und wir schauen, dass wir zeitnah einen Termin für ein persönliches Beratungsgespräch finden. Sofern noch keine Ultraschalluntersuchung durchgeführt wurde, kann es sein, dass wir Ihnen zunächst eine Vorstellung in der gynäkologischen Abteilung des Marienhospital Brühl zur Durchführung des Ultraschalls empfehlen.

Korrektur-Operationen sind meist aufwändiger als eine reine Brustvergrößerung und dadurch häufig mit höheren Kosten verbunden.Dr. Maximilian Rossbach

Implantatwechsel werden in Vollnarkose im Rahmen eines stationären Aufenthaltes durchgeführt. Diese Operation wird zudem von 2 Fachärzten aus der Schlosspraxis Brühl, nach dem 4-Augen Prinzip, gemeinsam durchgeführt. Die eigentliche Operation gliedert sich in mehrere Schritte. Zunächst werden die alten Implantate und die verhärtete Kapsel entfernt. Danach werden die Op-Instrumente und Handschuhe gewechselt und die Haut wird erneut desinfiziert. Im zweiten Schritt werden dann die neuen Implantate anhand von Testimplantaten (genannt Sizer) genau ermittelt und eingesetzt. Unter Umständen ist dann in einem dritten Schritt noch eine Bruststraffung erforderlich um überschüssige Haut zu entfernen.

Wer zahlt den Implanatwechsel bei einer Kapselfibrose?

Grundsätzlich ist der Austausch eines Silikonimplantates eine ästhetische Selbstzahlerleistung. Die gesetzlichen und privaten Versicherungen sind nicht verpflichtet einen Implantatwechsel zu zahlen. Hierzu gibt es inzwischen zahlreiche Gerichtsurteile. Im Falle einer Kapselfibrose dritten oder vierten Grades können Sie bei Ihrer Krankenversicherung einen Antrag stellen, dass diese sich an den Kosten beteiligt. Dabei können Ihnen die gynäkologischen Kollegen im angrenzenden Marienhospital Brühl behilflich sein.

Wenn Ihre Krankenversicherung bestätigt hat, dass sie sich an den Kosten beteiligt, ist es zudem möglich Ihnen eine Krankmeldung auszustellen. Im Einzelfall beraten wir Sie natürlich gerne was genau zu tun ist und welche Kosten auf Sie zukommen. Am Ende eines Beratungsgespräches erhalten Sie von uns einen schriftlichen Kostenvoranschlag. Wir bieten Ihnen auch gerne die Möglichkeit einer Ratenzahlung.

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